SPD Wilmersdorf-Süd

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Gesundheitsstandort Berlin – Champion oder Wunschdenken. Mitgliederversammlung am 7. November

Veröffentlicht am 08.11.2023 in Abteilung

In der November-Sitzung hat sich die SPD Wilmersdorf-Süd dem Thema „Gesundheit“ gewidmet. Näheres im folgenden Protokoll…

Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden.

TOP 1 – Abteilungsinformationen

Er referiert, dass er am Vormittag wieder Abgeordneter geworden ist, was die Abteilung erfreut. Aus der vorhergehenden Vorstandssitzung berichtet er, dass nun ein Wahlkampfbeauftragter bestimmt wurde und die ersten beiden Sitzungstermine im kommenden Jahr festgelegt sind. Am 16. Januar wird die Vorbereitung der Jahresplanung und der Jahreshauptversammlung erfolgen, am 20. Februar die Jahreshauptversammlung mit Wahlen.

TOP 2 – Schwerpunkt Gesundheit

TOP 2a – Vortrag Ellen Haußdörfer, Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege

Ellen Haußdörfer beschreibt Gesundheit als bedeutendes soziales Themenfeld. Nach Jahren der fordernden Pandemie gelte es die Verwaltung wieder auf Kurz zu bringen. Viele Einzellösungen der Bundesländer erschwerten die Vorgänge. Sie zeigt dies an verschiedenen Beispielen auf.

Drogensuchtproblematiken variierten selbst innerhalb der Kieze. Hier sei es erforderlich, nicht nur eine gesundheitspolitische Perspektive einzunehmen. Kinder- und Jugendgesundheit habe etwa die Herausforderung der Medikamentenproduktion im Ausland sowie die mitunter großen Distanzen zwischen Patient und Behandlungsort. Dies sei auch ein Thema der Sicherheit für die Eltern.

Vorreiter sei Berlin etwa bei den ambulanten Wohnformen. Die 80plus-Rahmenstrategie diene der präventiven Hauspflege. Gerade Einsamkeit sei bei älteren Mitmenschen ein großes Problem. Neben anderen Aspekten betont die Staatssekretärin, dass Champion-Sein auch permanente Weiterentwicklung und Lösungssuche brauche. Die Wirtschaftsvoraussetzungen im Gesundheitssektor seien gut.

Die Haushaltsberatungen seien herausfordernd. Einerseits müssten circa 4 Milliarde Euro Corona-Kredite zurückbezahlt werden, andererseits gelte es die Gesundheit zukunftsfit zu erhalten.

Die Krankenhausreform werde nach ihrer bisherigen Einschätzung kein Kliniksterben in Berlin bewirken. Häufig würden aber wohl Rehabilitation, Psychiatrie oder Geriatrie betroffen werden. Viele Spezialisten und gute Forschung stärkten Berlin in diesem Punkt. Problematisch sei die Lage bei Rettungsdiensten und Notfallversorgung.

Die Vielzahl an Krisen sei eine Notwendigkeit, mit den Ländern gemeinsam zu handeln. Gerade im Anbetracht einer sich wandelnden Umwelt, sei die Anpassung daran und der Umgang damit besonders wichtig. Daneben sei die Vernetzung der Ressorts zwingend erforderlich.

Abschließend hebt sie den sozialen Aspekt noch einmal hervor und fragt, was der Stadtgesellschaft ein soziales Berlin wert sei. Dies sei eine grundlegende Zukunftsfrage.

TOP 2b – Input „Frauengesundheit“, Dr. Franziska Prütz, RKI

Dr. Franziska Prütz betont die Notwendigkeit zielgruppengerechter Versorgung. Frauen müssten adäquat versorgt werden. Diese Erkenntnis sei leider relativ jung. Erst 2008 habe die Charité die Geschlechterunterschiedsforschung in der Medizin aufgenommen.

So hätten Frauen beispielsweise andere Symptome bei Herzinfarkten, was häufig zu einer Fehldiagnose führe. Frauen reagierten anders auf Medikamente. Frauen seien im Alter häufiger alleine. Männer erhielten öfters eine körperliche Diagnose, Frauen ein psychische – für denselben Sachverhalt.

Aber auch in der Berufswelt der Medizin seien Frauen viel häufiger in pflegenden Berufen denn in leitenden. Spezifische Gesundheitsthemen wie Endometriose oder Wechseljahre liefen unter dem Radar. Dies habe auch Auswirkungen auf den Arbeits- und Fachkräftemarkt, wenn Frauen sich infolgedessen beruflich umorientierten.

Es gelte daher, Frauengesundheit nicht länger als Nischenthema aufzufassen.

TOP 2c – Diskussion

In der Diskussion werden Forschungsmittel für Endometriose diskutiert. Es wird ausführlich aus den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen berichtet. Häufig würde das Arbeitszeitgesetz nicht eingehalten. Dies liege auch am Fachkräftemangel. Es werden kostenlose Hygieneartikel gefordert. Festgehalten wird auch, dass mehr Sichtbarkeit der Frau im Gesundheitsbereich nicht mit der Kommerzialisierung des Themas einhergehen dürfe.

TOP 3 Sonstiges

Zum Abschluss der Sitzung wird noch auf die Weihnachtsfeier am 28. November hingewiesen. Am 11. November um 11 Uhr findet das Stolperstein-Putzen statt. Treffpunkt ist das IBZ in der Wiesbadener Straße 18.

Der Vorsitzende dankt den Referentinnen und schließt die Sitzung.

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Florian Dörstelmann

 

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